Der Blutdruck und die Herzfrequenz unterliegen ständigen, z. T. auch plötzlichen Schwankungen.
Dies ist sinnvoll und nötig, weil sich so der Körper ganz rasch wechselnden Belastungen anpassen kann. Damit Sie gerade in Notsituationen besonders leistungsfähig sind, ist ein Puls- oder Blutdruckanstieg innerhalb von Sekunden nötig. Ein labiler ( d.h. sich leicht ändernder) Blutdruck ist also etwas gesundes. Das macht aber die Beurteilung der Blutdruckwerte schwierig. Einzelwerte oder nur wenige Meßwerte sind selten typisch. Gelegenheitsmessungen in der Praxis allein, nicht selten sogar auch die häuslichen Selbstmessungen, können daher zu falschen Schlüssen führen, da die Situation das Meßergebnis beeinflußt. Wer ist nicht angespannt, wenn er in einer Praxis untersucht wird? Auch dieser Streß führt ggf. zu erhöhten Meßwerten. Diese Blutdruckerhöhung ist aber situativ bedingt. Bluthochdruck bedeutet aber, daß der Ruhedruck dauernd erhöht ist.
Der Bluthochdruck ist eine wichtige Diagnose. Wenn sie falsch gestellt wird, können soziale und berufliche Aussichten durch die Behandlung mit unnötigen Medikamenten beeinträchtigt werden. Wenn sie aber zutrifft, bedeutet sie oft lebenslange Behandlung mit Medikamenten. Diese sollten sorgfältig ausgewählt werden. Der vereinfachende Ansatz „entweder man hat Bluthochdruck oder nicht“, ist überholt. Man unterscheidet verschiedene Formen dieser Erkrankung, und diese verschiedenen Formen werden auch unterschiedlich therapiert . Ihre Unterscheidung ist nur möglich mit der Langzeit-Blutdruckmessung.
In Deutschland sind nur 6 % der Hochdruckkranken ausreichend behandelt.